Eingangsbereich der Kanzlei HELLRIEGEL. Man sieht eine Wand auf der der Schriftzug "Hellriegel Rechtsanwälte" steht. Hinter der Wand guckt ein Tresen mit Blumen darauf hervor.

Einstieg. Aufstieg: Werdegang und Teamgeist bei HELLRIEGEL Rechtsanwälte

Franziska Wortmann und Nicolas Artmann von Hellriegel im Interview

Ursprünglich hat Nicolas Artmann bei HELLRIEGEL RECHTSANWÄLTE als wissenschaftlicher Mitarbeiter angefangen und während des Referendariats bewusst andere Erfahrungen gesammelt – nur um dann wieder zurückzukommen, weil es bei Hellriegel am besten gepasst hat. Heute ist er Senior Associate in der Kanzlei.

Franziska Wortmann hatte ihren Berufseinstieg 2013 als Rechtsanwältin in einer Großkanzlei im Bereich Öffentliches Wirtschaftsrecht. Nach einem Wechsel in die Berliner Landesverwaltung hat sie nach neun Jahren im Februar 2024 als Senior Associate in der Kanzlei HELLRIEGEL RECHTSANWÄLTE angefangen.

 

Herr Artmann, Sie haben Ihre Karriere bei HELLRIEGEL als wissenschaftlicher Mitarbeiter begonnen. Wie kam es damals zum ersten Kontakt mit der Kanzlei – und was hat Sie überzeugt, Ihren beruflichen Weg hier zu starten?

Nicolas Artmann: Der erste Kontakt entstand während der Corona-Pandemie, als ich auf Jobsuche war und auf meinen Referendariatsplatz in Berlin wartete. Aufgrund der vielen Unsicherheiten und Einstellungsstopps hatte ich meinen Suchradius bewusst auch auf kleinere, spezialisierte Kanzleien erweitert und mich dann ganz klassisch bei HELLRIEGEL RECHTSANWÄLTE beworben. Damals hieß es, ich könne zunächst bei verschiedenen Publikationen mitwirken, die Mandatsarbeit würde mit der Zeit wieder an Fahrt gewinnen – so kam es dann auch. Gerade dieser Vertrauensvorschuss bedeutete mir damals sehr viel. Außerdem reizte mich die Möglichkeit, mich perspektivisch in einem bestimmten Rechtsgebiet zu spezialisieren und dort eine echte Expertise aufzubauen, statt mich breit gefächert aufzustellen.

Inzwischen sind Sie Senior Associate – wie hat sich Ihr Aufgabenfeld im Laufe der Zeit verändert, und welche Stationen waren für Sie besonders prägend?

Nicolas Artmann: Die Mandatsarbeit war schon immer sehr intensiv, aber gerade am Anfang ist man oft noch etwas verkopft und auf die ein oder andere Hilfestellung durch erfahrene Kollegen angewiesen. Mit der Zeit wächst dann aber das Vertrauen in die eigene Einschätzung und aus dem Mitdenken wird ein Mitverantworten. Dementsprechend arbeite ich heute deutlich eigenständiger, übernehme mehr strategische Verantwortung und lerne auch, Aufgaben sinnvoll zu delegieren. Besonders prägend waren für mich dabei weniger die einzelnen Mandate, sondern eher die Erkenntnis, wie wichtig die Fähigkeiten abseits des Juristischen sind – etwa Kommunikation, Organisation und der Umgang mit unterschiedlichen Mandanten. Gerade in diesen Bereichen hatte ich eine enorm steile Lernkurve.

Die Kanzlei betrachtet die Promotion nicht als mein privates „Hobby“, sondern als echten Mehrwert, den ich für mich persönlich, aber auch für die Kanzlei schaffen kann.
Nicolas Artmann

Eine Promotion neben dem Kanzleialltag ist eine echte Herausforderung. Welche Rolle spielte die Unterstützung durch die Kanzlei bei Ihrer Entscheidung?

Nicolas Artmann: Das ist zweifellos anspruchsvoll. Ohne echte Rückendeckung hätte ich mich für dieses Modell aber auch nie entschieden. Die Kanzlei betrachtet die Promotion nicht als mein privates „Hobby“, sondern als echten Mehrwert, den ich für mich persönlich, aber auch für die Kanzlei schaffen kann. Es gab hier offene Unterstützung bei der Themenfindung und ich profitiere weiterhin sehr vom fachlichen Austausch mit den Kollegen sowie vom Zugang zum Netzwerk der Kanzlei. Natürlich bleibt es eine Herausforderung, beides unter einen Hut zu bringen. Aber mit dem Gefühl, dass die Promotion auch intern mitgetragen wird, lässt sich das deutlich besser bewältigen.

 

Herr Artmann, Teilzeit in einer Top-Kanzlei – passt das aus Ihrer Sicht zusammen? Wie gelingt es Ihnen, anspruchsvolle Mandate mit persönlicher Zeit in Einklang zu bringen?

Nicolas Artmann: Das passt aus meiner Sicht sehr gut zusammen. Wichtig ist, klare Prioritäten zu setzen und strukturiert zu arbeiten. Ich stimme mich auch eng mit den Kollegen ab, damit wir anspruchsvolle Mandate gemeinsam gut stemmen und die nötige Erreichbarkeit sicherstellen können. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung habe ich gemerkt, dass man sich an freien Tagen nicht komplett ausklinken kann – das wäre weder im Interesse der Mandanten noch der Kollegen. Deshalb beantworte ich manchmal auch an meinen freien Tagen ein paar Mails oder führe Telefonate. Das sehe ich aber als kleinen Preis, der sich für die Vereinbarkeit von anspruchsvoller Arbeit und persönlicher Zeit definitiv lohnt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am besten gelingt, die beiden Welten zu vereinen, wenn alle Seiten eine hohe Flexibilität zeigen. [...] Dann muss man Organisationstalent beweisen und auch bereit für unkonventionelle Lösungen sein.
Franziska Wortmann

Frau Wortmann, Sie sind als Professional zu HELLRIEGEL gekommen und bringen bereits Erfahrungen aus anderen Kanzleien mit. Was hat sich für Sie hier verändert – und wie wird Ihre Expertise eingebunden?

Franziska Wortmann: Ich habe im Februar 2024 bei HELLRIEGEL RECHTSANWÄLTE als Quereinsteigerin mit elf Jahren Berufserfahrung angefangen – davon zwei Jahre in einer Großkanzlei und neun Jahre in verschiedenen Bereichen in der Berliner Landesverwaltung. Unser Kanzleialltag besteht in großen Teilen darin, unseren Mandanten zu Baurecht zu verhelfen. Dabei haben wir es mit unterschiedlichen Behörden auf Bezirks- und Landesebene zu tun. Da hilft mein Verständnis, wie die Berliner Verwaltung funktioniert und wie die Menschen dort „ticken“.

 

Neuer Job, neues Team – wie verlief Ihr Einstieg bei HELLRIEGEL? Gab es Onboarding-Maßnahmen, die Ihnen den Start besonders erleichtert haben?

Franziska Wortmann: Ich war sehr beeindruckt, wie schnell und agil das Bewerbungsverfahren gelaufen ist. Von meiner Bewerbung bis zur Vertragsunterzeichnung sind nur rund zwei Wochen vergangen. Ich habe schon am nächsten Tag eine Antwort auf meine Bewerbung bekommen und hatte kurzfristig ein erstes Bewerbungsgespräch. Nach weiteren Gesprächen war schnell klar, dass es für beide Seiten passt. Ich habe dann vier Monate später im Februar 2024 in der Kanzlei angefangen. Aber schon davor war ich bei Team-Aktivitäten und der Weihnachtsfeier dabei. So hatte ich schon am ersten Arbeitstag das Gefühl, alle zu kennen und mich sofort sehr willkommen gefühlt. Wir sind ein kleines Team, deshalb gibt es kein schematisches On-Boarding mit „Laufzettel“. Aber am ersten Tag gab es eine Einführung in die Arbeitsweise der Kanzlei, was ich als sehr hilfreich empfunden habe. Danach hat mir jeder im Team bei Fragen geholfen und so wurde mir der Einstieg sehr leicht gemacht.

Auch Sie arbeiten in Teilzeit – wie erleben Sie die Vereinbarkeit von persönlicher Weiterentwicklung und dem anspruchsvollen Kanzleialltag?

Franziska Wortmann: Das stimmt– ich arbeite 85 % und habe an zwei Tagen der Woche einen freien Nachmittag. Ich habe drei Kinder und seit meinem Berufseinstieg 2013 in verschiedenen Modellen in Teilzeit und Vollzeit gearbeitet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am besten gelingt, die beiden Welten zu vereinen, wenn alle Seiten eine hohe Flexibilität zeigen. Ob in der Kanzlei oder auch in der Verwaltung – es gab immer Situationen in denen es Termindruck gab. Ein wichtiger Termin beim Staatssekretär richtet sich nicht nach den Schließzeiten der Kita – das gleiche gilt, wenn ein Mandant eine schnelle Rückmeldung zu einer Rechtsfrage braucht. Dann muss man Organisationstalent beweisen und auch bereit für unkonventionelle Lösungen sein.

 

Welche Entwicklungsmöglichkeiten sehen Sie bei HELLRIEGEL für Professionals, die bereits mit Berufserfahrung einsteigen?

Franziska Wortmann: Auch bei HELLRIEGEL RECHTSANWÄLTE gibt es die klassischen Entwicklungsmöglichkeiten: Associate, Senior Associate, Partner. In diesem Jahr wurde die Position des Counsel neu eingeführt. Die Entwicklungsmöglichkeiten für Professionals mit Berufserfahrung ordnen sich in dieses System ein. Wir sind eine kleine Kanzlei, deshalb gibt es keinen fest vorgezeichneten Weg zur Partnerschaft. Welchen Weg man einschlägt, ist sehr individuell und hängt davon ab, welche Zielvorstellungen man selbst hat und wie sich das Team insgesamt entwickelt. Ich finde es sehr beeindruckend, dass sowohl unser Partner, Jakub Stein-Brukwicki, als auch unsere Counsel, Luise Zielke, als Referendare angefangen haben und in diese verantwortungsvollen Positionen rein gewachsen sind.

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Welche Schwerpunkte haben Sie in Ihrer täglichen Beratung, und sind Sie zu diesen Themenfeldern gekommen?

Nicolas Artmann: Neben dem „klassischen“ öffentlichen Baurecht beschäftige ich mich vor allem mit dem Immissionsschutzrecht, insbesondere mit der Bewältigung von Lärmkonflikten, die im innerstädtischen Raum derzeit zu den größten Planungshindernissen zählen. Dieses Thema begleitet mich auch in meiner Promotion, sodass sich diese Schwerpunktsetzung praktisch von selbst ergeben hat. Besonders wertvoll ist für mich die Wechselwirkung, die sich daraus ergibt: Der juristische Tiefgang aus der Forschung hilft mir oft in der Mandatsarbeit, und umgekehrt geben mir die Praxiserfahrungen den Blick fürs große Ganze, den man in einer wissenschaftlichen Arbeit leicht verliert.

Franziska Wortmann: Einen echten Schwerpunkt in meiner täglichen Beratungspraxis kann ich noch nicht festmachen. Die Themen richten sich danach, welchen Beratungsbedarf die Mandanten haben. Im Rahmen eines Bauvorhabens können verschiedene Themen aufkommen. Das variiert von Aspekten der Straßennutzung, der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen nach der Baumschutzverordnung oder auch komplexen verfassungsrechtlichen Fragestellungen. In der letzten Zeit habe ich viele Mandate mit Bezug zum Denkmalschutz beraten. Dieses Themengebiet finde ich sehr spannend und könnte mir gut vorstellen, dort eine vertiefte Expertise aufzubauen.

Mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Wie würden Sie das Miteinander im Team beschreiben – was macht das „Wir-Gefühl“ bei HELLRIEGEL für Sie aus?

Nicolas ArtmannAus meiner Sicht ist das vor allem die echte Bereitschaft, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen und Erfahrungen zu teilen. Jeder hat hier Spaß am spontanen Brainstorming – egal ob am Schreibtisch, in der Küche oder einfach zwischen Tür und Angel. So entstehen am Ende die besten Ideen. Da merkt man, dass alle an einem Strang ziehen und hier nicht jeder nur für sich selbst arbeitet.

Franziska Wortmann: Ich habe schon in vielen Teams in unterschiedlichen Konstellationen gearbeitet und finde das Miteinander hier einmalig. Das liegt sicherlich auch an der Größe – wir sind ein kleines Team. Aber wir haben regelmäßige gemeinsame Aktivitäten – das fängt an beim monatlichen Kanzleilunch, der internen Fortbildung, Sommerfest und Weihnachtsfeier und weiteren Events. Das bringt einen näher zusammen, weil neben dem Arbeitsalltag Raum geschaffen wird, in dem man Zeit füreinander hat. Wir nehmen uns selbst auch nicht so ernst und lachen viel miteinander.

Euer Fazit?

Nicolas Artmann: Für mich hat es sich definitiv gelohnt, vor dem Berufseinstieg möglichst viel auszuprobieren und verschiedene Erfahrungen zu sammeln. So konnte ich herausfinden, was mir persönlich im Arbeitsalltag wirklich wichtig ist, aber auch, was für mich gar nicht infrage kommt. Wenn der „Wohlfühlfaktor“ dann einmal da ist, geht alles ein bisschen leichter von der Hand.

Franziska Wortmann: Mein Wechsel aus der Verwaltung in die Kanzlei war ein Sprung ins kalte Wasser. Aber seitdem freue ich mich jeden Tag, diesen Schritt gemacht zu haben und wieder als Rechtsanwältin zu arbeiten.

Vielen Dank, Herr Artmann und Frau Wortmann!