Herr Nagl, Sie sind als Rechtsanwalt in der Abteilung Litigation bei FROMMER LEGAL tätig und arbeiten 100 % remote. War das schon immer so und wie konnten Sie die Kanzlei davon überzeugen, nur noch aus dem Homeoffice zu arbeiten?
Thorsten Nagl: Anfangs habe ich zu 100 % vor Ort in der Kanzlei gearbeitet und bin dazu täglich gependelt. Allerdings ermöglichte es mir die Kanzlei aufgrund der hohen Pendelzeit, teilweise (in der Regel 1 bis maximal 2 Tage in der Woche) aus dem Homeoffice zu arbeiten. Den großen Schub hat die Corona-Pandemie 2020 gegeben, als sämtliche Mitarbeiter:innen aus Infektionsschutzgründen aus dem Homeoffice arbeiten sollten.
2021 konnte ich auch über die Pandemie hinaus eine 100 % Remote-Option wählen. Hier hat die Pandemie sicherlich einige allgemeine Vorbehalte beseitigt und aufgezeigt, dass eine Tätigkeit aus dem Homeoffice ebenso produktiv sein kann wie vor Ort.
Sie sind als Professional bei FROMMER LEGAL eingestiegen. Was genau ist darunter zu verstehen und wie hat sich Ihr Einstieg in der Kanzlei gestaltet?
Thorsten Nagl: Grundsätzlich rekrutiert die Kanzlei für die Abteilung Litigation gerne aus den eigenen Reihen, um Mitarbeiter:innen und Nachwuchstalente zu fördern. Sei es aus einer anderen Abteilung, etwa aus dem Bereich Enforcement (außergerichtliche Fallbearbeitung), oder aus Referendar:innen in der Abteilung. Da ich jedoch bereits zuvor in einer anderen Kanzlei vergleichbare urheberrechtliche Mandate betreut habe, habe ich direkt als – ich meine als der erste – Professional mit Berufungserfahrung in der Litigation Abteilung angefangen, der kein eigenes Kanzleigewächs war. Trotz meiner Berufserfahrung ist mir ein Mentor zur Seite gestellt worden, mit dem ich mich auf Augenhöhe ausgetauscht habe und der mir insbesondere die operativen Abläufe in der Abteilung näher gebracht hat. Das hat mir den Start bei FROMMER LEGAL sehr erleichtert.
Durch die Corona-Pandemie waren Kanzleien gezwungen umzudenken und schnell auf die Situation zu reagieren. Ist FROMMER LEGAL die Umstellung gelungen und welche Änderungen haben sich fest etabliert?
Thorsten Nagl: Wie bereits erwähnt, hat die Pandemie zu einem Umdenken, auch bei FROMMER LEGAL, geführt was Tätigkeiten aus dem Homeoffice betrifft. Die Möglichkeit, 100 % (oder auch teilweise) remote zu arbeiten betrifft nicht nur mich, sondern auch weitere Kolleg:innen – die kanzleiweite Homeofficequote liegt bei 60 %. Wie bei Umstrukturierungen üblich, verlief auch hier nicht alles reibungslos – es war ein Prozess. Insgesamt ist die Umstellung jedoch – vor allem schnell – gelungen.
Die Hardware wurde insofern umgestellt, dass ich nun von unterwegs und von zu Hause arbeiten kann. Meetings werden per Videokonferenz abgehalten, ebenso wie der regelmäßige fachliche Austausch oder Feedbackgespräche. Letztlich hat sich damit nur der „Raum“ für eine Besprechung ins Virtuelle verlagert.