Geschäftsunfähigkeit ist ein Thema, das Dir unabhängig vom juristischen Hintergrund womöglich erst dann bewusst wird, wenn Du oder jemand in Deinem Umfeld davon betroffen ist. Die Geschäftsunfähigkeit ist ein zentraler Begriff im deutschen Zivilrecht, der die Fähigkeit einer Person betrifft, rechtlich bindende Willenserklärungen abzugeben und Rechtsgeschäfte vorzunehmen.
Gemäß § 104 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ist eine Person geschäftsunfähig, wenn sie entweder das siebte Lebensjahr noch nicht vollendet hat oder sich in einem Zustand krankhafter Störung der Geistestätigkeit befindet, der die freie Willensbildung ausschließt und nicht nur vorübergehender Natur ist.
Die Bedeutung der Geschäftsunfähigkeit im täglichen Leben und in rechtlichen Angelegenheiten ist erheblich, da sie die Wirksamkeit von Rechtsgeschäften und Verträgen maßgeblich beeinflusst. So sind Rechtsgeschäfte, die von einer geschäftsunfähigen Person abgeschlossen werden, gemäß § 105 BGB von Anfang an nichtig.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Zahl der gerichtlich festgestellten Geschäftsunfähigkeiten in Deutschland in den letzten Jahren leicht gestiegen ist. Laut einer Studie des Bundesamtes für Justiz wurden im Jahr 2023 etwa 1,3 Millionen Menschen unter Betreuung gestellt, von denen ein erheblicher Teil als geschäftsunfähig eingestuft wurde. Diese Zahlen verdeutlichen die Relevanz des Themas und unterstreichen die Notwendigkeit einer rechtlichen und sozialen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, die sich aus der Geschäftsunfähigkeit ergeben.





