Uni Bayreuth vergleichbar mit Havard? - Karrieremagazin TalentRocket

Verfasst von Finn Holzky

Uni Bayreuth – das Harvard in Oberfranken?

Ordo et Claritas - Ordnung und Klarheit.

So lautet das offizielle Motto der Universität Bayreuth. Das Motto scheint zu funktionieren, blickt man auf die zwar noch junge aber von Erfolg geprägte Geschichte der Universität zurück.

Die 5 größten Städte Deutschlands:

Die Uni Bayreuth ist, wie bereits angedeutet, verhältnismäßig jung. Kaum 44 Jahre ist es her, dass die Universität 1972 gegründet wurde und noch einmal drei Jahre dauerte es, bis zum Wintersemester 1975/1976 der Lehrbetrieb aufgenommen wurde. Zum Vergleich: Harvard wurde 1636 gegründet, die Ludwig-Maximilians-Universität München sogar schon 1472 und die renommierte Oxford University wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet.

Doch das schadet der Universität Bayreuth nicht, ganz im Gegenteil, sie hat es zu ihrem Vorteil genutzt. Zu einer Zeit, in der das klassische Studium im Vordergrund stand, ging man in Bayreuth von Beginn an neue Wege: Die Universität versah sich selbst mit einem interdisziplinären Gründungsauftrag.

Was heute völlig normal ist, wurde von Bayreuth als eine der ersten Universitäten Deutschlands und sogar Europas praktiziert. Lerninhalte verschiedener Fächer wurden miteinander verknüpft und in fachübergreifenden Veranstaltungen gelehrt. Insbesondere die Forschung konnte somit in Bayreuth von Beginn an auf sich aufmerksam machen.

Von diesem Vorsprung zehrt man in Bayreuth noch immer. Erst jüngst veröffentlichte das Times Higher Education Magazin ein Ranking über die besten 150 Universitäten Europas, die weniger als 50 Jahre alt sind. Bayreuth schaffte es mit einem sehr guten 35. Platz wieder problemlos in die Top 50 und erzielte dabei das bisher beste Ergebnis. Auch in anderen Rankings wie dem World University Ranking 2016 schafften es die Bayreuther nach vorne und wurden von knapp 980 Universitäten weltweit unter das erste Drittel in die ersten 251 – 300 gerankt.

Beim renommierten CHE Ranking, dem Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung schafften es die Bayreuther insbesondere in den Naturwissenschaften auf exzellentem Niveau in die Top Platzierungen und in dem Hochschulranking der Wirtschaftswoche WiWo schaffte es die Universität Bayreuth als einzige kleinere Universität auch in den Wirtschaftswissenschaften in die Top 10.

Parallelen zu Harvard?

Zugegeben: Diese Platzierungen sind aller Ehren wert, mit Harvard kann man aber offensichtlich noch lange nicht mithalten. Muss man auch gar nicht, vergleicht man alleine die Bestandsdauer oder vor allem das Budget der beiden Universitäten. In Bayreuth verfügt man über einen Jahresetat von rund 150 Millionen Euro. Das klingt zwar zunächst nach viel Geld, im Vergleich zu dem Stiftungsvermögen von Harvard in Höhe von 32,2 Milliarden Dollar sind die Ausgaben Bayreuths jedoch nur Peanuts.

Nichtsdestotrotz lassen sich durchaus Parallelen ziehen. So befindet sich die private Elite-Universität der USA ebenfalls nicht direkt in einer großen Metropole, sondern liegt nur nahe an Boston im überschaubaren Cambridge mit knapp 100.000 Einwohnern. Gleiches gilt für Bayreuth: Knapp 70.000 Einwohner aber in unmittelbarer Nähe zu Nürnberg und vor allem München. Beiden Universitäten kommt der Einfluss der Großstädte zugute, während man dort selbst ruhige und behütete Studienbedingungen vorfindet.

Die jährliche Vergabe der Universitätsmedaillen an Studenten, die sich besonders hervorgetan haben durch herausragende Dissertationen, besonderes universitäres oder darüber hinausgehendes soziales Engagement erinnern ebenfalls an die üblicherweise pompöseren US-amerikanischen Ehrungen an Universitäten. In Bayreuth geht man ähnliche Wege und begründet so schon in - für eine Universität jungen Jahren - bestehende Traditionen.

Auch im Ausland genießt Bayreuth, nicht zuletzt wegen der konstant guten Ergebnisse in Rankings, einen vorzüglichen Ruf. Insbesondere in den Fächern Chemie und Physik, in denen Bayreuth zur absoluten Spitze gehört, genießt man über die Grenzen des Landes hohes Ansehen und im Vergleich zu den Kosten für Harvard ist ein Studium an der Uni Bayreuth dabei sogar ein absolutes Schnäppchen!
 

Alumnikultur Bayreuth

Eine weitere Parallele zu Harvard sind die hochkarätigen Absolventen Bayreuths, also die sogenannten Alumni. Hierzu gehören zum Beispiel der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Dr. Andreas Voßkuhle, der von 1983 bis 1985 in Bayreuth studiert hatte, Martin W. Huff der Chefredakteur der Neuen Juristischen Wochenschrift (NJW) und viele Partner namhafter Großkanzleien.

Nun sind aber nicht nur die Alumni aller Ehren wert, es gibt auch ein besonders ausgeprägtes Alumninetzwerk, speziell für die Absolventen der Rechtswissenschaftlichen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Bereits im letzten Jahr konnte das Ehemaligennetzwerk die 4000 Mitglieder Marke knacken. Mitgrund hierfür ist sicherlich das jährlich stattfindende „Homecoming“, das die Alumni jedes Jahr wieder an ihre alte Universität zurückholt.

Auch im Ausland genießt Bayreuth, nicht zuletzt wegen der konstant guten Ergebnisse in Rankings, einen vorzüglichen Ruf.

Jura in Bayreuth

Auch in den Rechtswissenschaften tut man sich in Bayreuth regelmäßig positiv hervor. Top 10 Platzierungen im deutschlandweiten Vergleich sind für die Oberfranken schon zum Standard geworden. Für Studierende besonders interessant sind die regelmäßig gelobten Studienbedingungen.

So spricht beispielsweise Dr. Christian Möller, Alumnus der Universität Bayreuth und heutiger Partner bei Hengeler Müller von der „Arbeitsatmosphäre einer Lawschool mit der akademischen Freiheit einer Universität...“

Auch bietet Bayreuth ein Goodie für Juristen, nämlich eine Zusatzausbildung während des Jurastudiums als „Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth)“ und einen in Deutschland einmaligen Aufbaustudiengang für Juristen (LL.M.) im Bereich Sportrecht.

Ansonsten läuft das Jurastudium hier den üblichen Weg von Zwischenprüfung über die Übungen für Fortgeschrittene bis zum 1. Staatsexamen. Nur das Europarecht spielt in Bayreuth eine wichtigere Rolle als an vielen anderen Universitäten. Bei der universitären Schwerpunktprüfung bietet die Universität Bayreuth schließlich überdurchschnittliche elf Hauptthemengebiete an und besonders interessant erscheint hier der zukunftsorientierte Schwerpunkt „Märkte der digitalen Welt“, ein weiteres Zeichen dafür, dass man in Bayreuth großen Wert darauf legt auch in der Zukunft up to date zu sein!

Darüber hinaus bietet die überschaubare Größe bei gleichzeitig hohen Standards, was Ausstattung und Lehrpersonal angeht, beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium. Wenn man so will, wird dies auch in den Statistiken der Absolventen belegt: Rund 40 % erreichen in der ersten juristischen Prüfung ein Prädikat, obwohl die Schwerpunktnoten nur im Bundesdurchschnitt liegen.

 

Die Bayreuther Uni ist also eine wirklich hervorragende Adresse für Jura-Studenten und Studierende anderer Fachrichtungen, mit besten Studienbedingungen und der Ruhe einer ländlichen Kleinstadt, allerdings mit guter Anbindung zur Großstadt.

GÖRG
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