Kammern: Eine nicht zu verachtende Alternative
Ebenfalls eine Option für die Verwaltungsstation sind verschiedene Kammern, wie beispielsweise die Anwalts- oder die Ärztekammer. Hier fallen überwiegend verwaltungsübliche Aufgaben an, dafür ist in der Regel ein hohes Arbeitsaufkommen mit direktem Examensbezug zu erwarten.
Zudem können hier besonders gut berufliche Kontakte geknüpft werden, wenn man später in diese Richtung tätig werden möchte. Hierfür eignet sich beispielsweise eine Kombination aus universitärem Schwerpunkt im Medizinrecht, mit anschließender Verwaltungsstation bei der Ärztekammer während des Referendariats.
Wenn die hohe Politik ruft
Ebenfalls zum Verwaltungsapparat und somit zu den möglichen Verwaltungsstationen gehören die Ministerien der Länder und des Bundes. Wer hier sein Referendariat absolvieren möchte, der muss sich wieder frühestmöglich bewerben und gute Noten mitbringen, denn diese Stellenangebote sind wirklich sehr rar gesät. Dafür kann der Referendar einen Einblick in die Arbeitsweise der Minister und ihren Mitarbeitern erwarten und live vor Ort sein, wenn Politik auf Länder oder Bundesebene gemacht wird.
Es kommen hierfür übrigens auch Ministerien in Frage, die außerhalb des Bundeslandes des entsprechenden OLG Bezirks liegen. Allerdings ist hier häufig das Problem gegeben, dass regelmäßiges Pendeln zur Teilnahme an den AGs unausweichlich ist. In der Regel werden diese Fahrtkosten nicht übernommen und somit sollte ein solches Vorhaben genau geplant und auch konkret durchgerechnet werden.
Insbesondere für Juristen, die ihre Zukunft im gehobenen Verwaltungsdienst sehen oder ein hohes politisches Interesse mitbringen und sich auch eine Karriere in der Landes- oder Bundespolitik vorstellen könnten oder sogar planen, kann sich diese Station als Einstiegsgelegenheit in die Politik herausstellen.