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Wo, wie, was - darauf solltest du bei der Wahl deiner Referendariatsstelle achten

Die Orientierungshilfe, mit der du endlich einen Überblick bekommst!

Früher oder später stellt sich jeder von uns diese Frage. Nach dem ersten Examen wartet nämlich die nächste große Herausforderung für uns Juristen: Das Referendariat. Es sind bei der Wahl einige Dinge zu beachten, auf die es am Ende ankommt. Die Hauptentscheidungskriterien haben wir hier für dich zusammengefasst.
 

Stadt, Land, Fluss?

Die Entscheidung, wo du dein Referendariat ableisten möchtest, ist durchaus von Bedeutung. Zum einen haben die verschiedenen Bundesländer unterschiedliche Prüfungsordnungen (wie auch im ersten Examen).

Zum anderen sind aber auch die Wartezeiten auf entsprechende freie Referendariate von Ort zu Ort extrem verschieden. Grundsätzlich ist es erst mal so, dass dich dein erstes Staatsexamen zur Referendarausbildung in ganz Deutschland berechtigt.

Die spinnen, die Städter

Allerdings gibt es Ausnahmen: in Berlin und Köln ist es als „von außen Kommender“ äußerst schwierig einen der begehrten Plätze zu bekommen. So werden in Berlin 80 % der Plätze NUR an Bewerber vergeben, die in Berlin ihr erstes Staatsexamen abgelegt haben und selbst auf die übrigen 20 % können sich weiterhin Berliner Absolventen bewerben.

In Köln ist die Lage sogar noch aussichtsloser. Hier werden Plätze nur an solche Bewerber vergeben, die einen „dauerhaften Bezug“ zum Oberlandesgericht Bezirk haben. Das bedeutet, dass nur dort Geborene, länger Ansässige oder dort Studierende Hoffnungen auf einen Platz hegen können.
 

Wartezeiten mit einberechnen!

In anderen Städten ist die Lage ähnlich, jedoch nicht so aussichtslos. Diese sind insbesondere Hamburg, Bremen, das Saarland oder Rheinland-Pfalz. In Hamburg ist die Situation momentan so angespannt, dass Wartezeiten von bis zu 20 Monaten entstehen können.

In anderen Bundesländern, beispielsweise Hessen, Bayern oder Baden-Württemberg, gibt es momentan wiederum gar keine Wartezeiten. 

Falls Geld die Welt regiert

Unterschiede liegen auch in der Bezahlung. Der Rechtsreferendar bekommt in dem Sinne kein Gehalt, sondern eine Unterhaltshilfe. Diese variiert von ca. 950 Euro in Hamburg bis zu knapp 1250 Euro in Thüringen. Genauere Informationen dazu findest du hier.
 

Aussicht auf Erfolg

Ein weiterer, nicht zu verachtender Faktor, sind übrigens die Erfolgsaussichten. Sowohl Durchfallquoten, als auch die Quoten für Prädikatsexamen, gehen zwischen den verschiedenen Bundesländern weit auseinander.

So werden in Hamburg überdurchschnittlich viele Prädikatsexamen vergeben, bei überdurchschnittlich wenigen Geprüften, die durch das zweite Examen fallen. In Bremen hingegen war die Zahl der durchgefallenen Prüflinge zuletzt am höchsten.

Es empfiehlt sich also die Wahl des Ortes nicht nur nach Lust und Laune zu treffen, sondern sich auch frühzeitig zu informieren! 

Übrigens: In Thüringen ist man als Referendar Beamter auf Probe, was bedeutet, dass man noch weitere, vor allem finanzielle Vorteile hat!

Es empfiehlt sich also die Wahl des Ortes nicht nur nach Lust und Laune zu treffen, sondern sich auch frühzeitig zu informieren!

Jetzt wird’s ernst: Die Bewerbung

Die Bewerbung findet üblicherweise bei den entsprechenden Oberlandesgerichten statt. Wichtig ist vor allem, dass du regelmäßig bestätigen musst, dass du auf der Liste bleiben möchtest, wenn du dich auf einen Platz beworben hast, bei dem Wartezeit auf dich zukommt. Sonst kann es sein, dass du deine bisherige Wartezeit verlierst. Die Regelungen sind hier sehr verschieden. Daher ist bei diesem Thema eine gründliche Recherche für das von dir gewählte Ziel unerlässlich! 
 

Warten auf die Zusage warten und los geht’s!

Im Referendariat selbst heißt es am Ball bleiben. Gerade die angebotenen AGs in den verschiedenen Rechtsgebieten sollten unbedingt wahrgenommen werden. Dort gilt es, sich zu beteiligen. Das mag zwar nicht jedermanns Sache sein, aber nur hier kannst du die Routine bekommen, die du später für die Prüfung zum zweiten Examen und danach auch im Beruf brauchst.

Tipp: Wer im Referendariat ein wenig mehr macht als nötig, zum Beispiel seinen Ausbilder um dickere Akten bittet, der hat später in der Prüfung einen Vorteil, da die Aufgaben im Examen im Zweifelsfall noch ein wenig schwieriger sein können!

Bei den Bewerbungen solltest du auch auf deine persönliche Situation und besondere Umstände achten. Denn es bringt dir nichts, wenn du das höchste Gehalt bekommst, keine Wartezeit hattest und die Durchschnittsnoten in deinem Bundesland besonders hoch sind, du dich aber einsam und nicht gut aufgehoben fühlst! 

Fragen, die du bei der Wahl beachten solltest:

  • Wohin möchte ich?
  • Sind mir die Durchfallquoten egal?
  • Wann muss ich mich bewerben?
  • Kann ich mir die Wartezeit erlauben?
  • Sind die Arbeitszeiten der Stelle mit meinem Lernplan vereinbar?

Finde den richtigen Ort für dich und bereite dich dann auf das Anstehende gut vor, dann ist auch das zweite Examen bald geschafft! Viel Erfolg! 

LSP Lindemann Schwennicke & Partner
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