Gehalt als Insolvenzverwalter

Wie viel verdient ein:e Insolvenzverwalter:in? | Zahlen & Fakten

Als Insolvenzverwalter in Festanstellung kannst du mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 50.000 € bis 70.000 € rechnen. Bist du selbstständig, hängt dein Einkommen von den verwalteten Insolvenzmassen ab. Die Vergütung erfolgt nach einem gestuften Modell: Von den ersten 25.000 € der Insolvenzmasse werden dir 40% vergütet, von den nächsten 50.000 € sind es 25%. Bei Beträgen über 50 Millionen € erhältst du 0,5%. Regionale Unterschiede sowie die Größe und Branche des verwalteten Unternehmens beeinflussen ebenfalls das Einkommen. Eine feste Durchschnittsvergütung ist für Selbstständige aufgrund dieser Regelung schwer zu berechnen.

Wie berechnet sich das Gehalt von Insolvenzverwalter:innen?

Als Insolvenzverwalterin oder Insolvenzverwalter mit eigener Kanzlei hast du kein festes Gehalt, stattdessen hängt dein Einkommen von deinen Fällen ab. Du erhältst eine Vergütung nach einem Stufenmodell – je mehr Insolvenzmasse du für die Gläubiger:innen erwirtschaftest, desto mehr lohnt sich der Fall auch für dich und deine Kanzlei:

• Von den ersten 25.000 € Insolvenzmasse erhältst du 40 %, also 10.000 €.
• Von den nächsten 50.000 € gehen noch 25 % an dich.
• Bei einem Mehrbetrag von 250.000 € stehen dir 7 % zu.
• Bei mehr als 50 Millionen € erhältst du 0,5 %.

Ein durchschnittliches Gehalt kann aufgrund dieser Regelung kaum berechnet werden – vor allem weil du als Selbständige:r auch viele Ausgaben hast. In einer Festanstellung werden Durchschnittsgehälter von rund 50.000 € bis 70.000 € pro Jahr angegeben. Damit liegen sie etwa im Schnitt der Gehälter von Contract Manager:innen. 

Regionale Gehaltsunterschiede für Insolvenzverwalter:innen

Beim Gehalt von Insolvenzverwalter:innen gibt es deutliche regionale Gehaltsunterschiede. In wirtschaftlich starken Regionen wie etwa in großen Städten und Ballungsräumen (Frankfurt, München, Hamburg) liegt das Einkommen tendenziell höher als in ländlichen oder wirtschaftlich schwächeren Regionen. In den größeren Kanzleien dieser Metropolen werden oft komplexere und größere Insolvenzverfahren abgewickelt, was sich positiv auf das Gehalt auswirkt.

In kleineren Städten und Regionen, in denen die Fallzahlen geringer und die Verfahren tendenziell weniger umfangreich sind, kann das Einkommen entsprechend niedriger ausfallen. Dennoch sind auch hier sehr gut bezahlte Positionen möglich, insbesondere wenn du über einen ausgezeichneten Ruf und ein starkes Netzwerk verfügst.

Quelle: Gehalt.de

Wie die Unternehmensgröße dein Gehalt beeinflusst

Neben der Region spielt natürlich auch die Größe des Unternehmens, das du verwaltest, eine zentrale Rolle für dein Gehalt. Insolvenzverwalter:innen, die größere und wirtschaftlich bedeutende Unternehmen betreuen, können durch die Verwaltung höherer Vermögenswerte entsprechend höhere Einnahmen erzielen.

Quelle: Gehalt.de

So wirkt sich deine Erfahrung aufs Gehalt aus

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt als Insolvenzverwalter:in deutlich an. Während Einsteiger:innen mit weniger als drei Jahren Erfahrung im Schnitt rund 48.500 Euro brutto jährlich verdienen, liegt das Durchschnittsgehalt bei über neun Jahren bereits bei mehr als 62.000 Euro.

Quelle: Gehalt.de

Branchenvergleich: Wer zahlt am meisten?

Auch die Branche des Unternehmens hat einen Einfluss: In stark regulierten oder kapitalintensiven Bereichen wie der Finanzbranche, dem Bauwesen oder der Industrie sind Insolvenzverfahren oft besonders komplex und ertragreich.

Möchtest du dich in eine andere Richtung spezialisieren, dann kannst du dich hier zum Beispiel über das Gehalt von Datenschutzbeauftragten informieren.

Gehaltstrends und Prognosen

Wie du dir sicher schon gedacht hast, hängt die Nachfrage nach Insolvenzverwalter:innen – und damit auch deren Gehaltschancen – von der wirtschaftlichen Gesamtlage ab. Vereinfacht gesagt: Je schlechter die Wirtschaftslage, desto besser der Markt für die Insolvenzverwaltung. Wie auch die Wirtschaft selbst schwanken demnach die Gehaltsaussichten für Insolvenzverwalter:innen. Ganz anders also als zum Beispiel die Gehälter von Jurist:innen im öffentlichen Dienst, welche aufgrund der Tarifbindung als besonders krisensicher gelten.

Nicht nur die Wirtschaft spielt jedoch eine Rolle – die Nachfrage nach Spezialist:innen in diesem Bereich besteht auch in guten wirtschaftlichen Zeiten. Schließlich gehen Unternehmen auch dann insolvent, wenn die Allgemeinwirtschaft floriert. Prinzipiell lässt sich deshalb sagen, dass du mit einer guten Reputation und einer gefragten Spezialisierung ein zuverlässiges Einkommen erwarten kannst.