Jurastudent freut sich über Stipendium für Promotion

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 09.05.2022

Stipendien für (Jura) Promovierende

Hier findest du Unterstützung für die Dissertation

Eine Promotion kann sehr zeitintensiv sein: Die Möglichkeit, nebenbei Geld zu verdienen, hat nicht jeder. Es geht aber auch anders: Zahlreiche Stipendien unterstützen dich dabei, dass du dich voll und ganz auf deine Dissertation konzentrieren kannst. Vorausgesetzt werden dafür in der Regel sehr gute Studienleistungen sowie gesellschaftliches Engagement. Auch wenn das nicht oder nur teilweise auf dich zutrifft, kann sich eine Bewerbung lohnen – viele Studierende unterschätzen ihre Chancen auf ein Stipendium und bewerben sich deshalb gar nicht erst. Damit dir das nicht passiert, haben wir dir eine umfangreiche Übersicht über Promotionsstipendien zusammengestellt, auf die sich auf Jurastudierende bewerben können. Sicherlich findest du hier etwas Passendes für dein Promotionsvorhaben!

Politische Stiftungen

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU)

Um ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung zu erhalten, musst du in der Schule und an der Uni mit guten Noten abgeschlossen haben. Zudem fließt ehrenamtliches Engagement in die Bewertung mit ein. Schreibst du deine Dissertation über ein Thema, das in die Bereiche „Soziale Marktwirtschaft“, „Sicherheit und Entwicklung“ oder „Demokratien in Europa“ passt, kannst du dich zusätzlich um ein Promotionskolleg bewerben.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Zuschläge (z.B. für Familie, Kinder oder wichtige Auslandsaufenthalte) sind möglich.

Hier findest du alles zur Bewerbung

 

Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD)

Die Friedrich-Ebert-Stiftung richtet sich an Studierende mit überdurchschnittlichen Leistungen, die sich gemäß den Werten der Stiftung sozial engagieren (z.B. in einer Fachschaft, in der Jugendarbeit, in Verbänden und NGOs). Die Doktorand:innen sollten mit ihrem Vorhaben einen wertvollen Beitrag zur existierenden Forschung leisten.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderung geschieht über zwei oder maximal drei Jahre. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Hans-Böckler-Stiftung

Diese Stiftung fördert Doktorand:innen aus allen Fachrichtungen, die sich gewerkschaftlich oder gesellschaftlich engagieren, eine Promotion ohne nebenberufliche Tätigkeiten anstreben und unter 40 Jahre alt sind. Vorausgesetzt wird außerdem ein zügiges Studium sowie idealerweise eine gesellschaftspolitische Relevanz des Promotionsthemas.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Zudem ein studienbegleitendes Programm, ein Beratungsangebot sowie Praktika- und Mentoringprogramme. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Heinrich-Böll-Stiftung (Bündnis 90/Die Grünen)

Die Heinrich-Böll-Stiftung fördert Doktorand:innen mit hervorragenden Leistungen, gesellschaftlichem Engagement und politischem Interesse. Voraussetzung für eine Förderung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium, Priorität haben Themen, welche einen Bezug zu den Arbeitsschwerpunkten der Heinrich-Böll-Stiftung haben (z.B. Ökologie, Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte).

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderung geschieht über bis zu drei Jahre. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP)

Promovierende mit einer besonderen Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, die einen bedeutsamen Beitrag zur Forschung leisten möchten, können sich um das Stipendium der Friedrich-Naumann-Stiftung bewerben. Besonderheit für Jurist:innen: Leider ist eine Bewerbung nicht möglich, wenn die Promotion durch das Referendariat unterbrochen wird. Dieses muss also entweder schon abgeschlossen sein oder darf erst nach der Promotion begonnen werden.

Höhe der Förderung: Der Förderbetrag ist abhängig von den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Auslandsaufenthalte können gefördert werden. Die Dauer der Förderung beträgt ein bis zu drei Jahre.

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Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke)

Für dieses Stipendium können sich Promovierende mit einem hervorragenden Studienabschluss bewerben, die sich gesellschaftlich im Sinne der Rosa-Luxemburg-Stiftung engagieren. Zu den Grundwerten der Stiftung gehören Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Solidarität sowie Gleichberechtigung.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderung dauert in der Regel über zwei Jahre an, eine Verlängerung auf bis zu 3 Jahre ist möglich. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Vor der Promotion ist nach der Promotion

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Kirchliche und religiöse Stipendien

Evangelisches Studienwerk Villigst

Das Evangelische Studienwerk Villigst unterstützt Promovierende, die Mitglied in der evangelischen Kirche sind (in begründeten Fällen gibt es jedoch Ausnahmen). Voraussetzungen für die Förderung sind außerdem eine zügige Absolvierung des Studiums sowie eine überdurchschnittliche Leistung (für Jurastudierende bedeutet das mindestens ein „vollbefriedigend“).

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderung dauert in der Regel über zwei Jahre an, eine Verlängerung auf bis zu 3 Jahre ist möglich. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Katholisches Cusanuswerk

Mit ihrem Stipendium fördert das Katholische Cusanuswerk katholische Promovierende (wobei in begründeten Fällen auch Stipendat:innen zugelassen werden, die einer nicht-unierten orthodoxen oder altorientalischen Kirche angehören). Die Voraussetzungen sind überdurchschnittliche Leistungen um Studium sowie ein ausgeprägtes gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein, ehrenamtliches Engagement, Kreativität, Offenheit und Reflexionsvermögen.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderung dauert bis zu 3 Jahre an. Eine Auslandsförderung sowie eine zusätzliche 25%-Stelle in der Wissenschaft sind möglich.

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Muslimisches Avicenna Studienwerk

Die Förderung des Avicenna Studienwerks richtet sich vorrangig an muslimische Studierende, die überdurchschnittliche Leistungen erbringen, sich sozial engagieren und eine überzeugende Begründung für die Bewerbung vorweisen können.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderungszeit beträgt 2 Jahre, maximal kann auf 4 Jahre verlängert werden. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Jüdisches Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk

Für jüdische Promovierende ist das Stipendium des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks interessant: Dieses richtet sich an Studierende, die „über die eigenen Fachkenntnisse hinaus gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und Dialogfähigkeit beweisen und damit zu denjenigen gehören, die die Zukunft aktiv mitgestalten.“ Dazu gehören einerseits hervorragende Leistungen an der Universität, aber auch soziales oder gesellschaftliches Engagement. Auch nicht-jüdische Bewerber:innen werden berücksichtigt, wenn ihre Projekte jüdische Themen zum Inhalt haben.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderungszeit beträgt 2 Jahre, maximal kann auf 3 Jahre verlängert werden. Eine Auslandsförderung ist möglich.

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Unabhängige Stiftungen

Studienstiftung des deutschen Volkes

Wer ein wissenschaftlich außergewöhnlich anspruchsvolles und innovatives Dissertationsprojekt plant und mit einem exzellenten Hochschulabschluss (der höchstens vier Jahre zurückliegt) überzeugen kann, der sollte sich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes bewerben. Wie viele andere Stipendien bietet diese Förderung zusätzlich zur finanziellen Unterstützung auch einen Austausch unter Forschenden, Beratung und ein zusätzliches Bildungsprogramm.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Forschungskostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderungszeit beträgt 2 Jahre, maximal kann auf 3 Jahre (für Promovierende mit Kindern auf vier Jahre) verlängert werden. Eine Auslandsförderung sowie eine zusätzliche 25%-Stelle in der Wissenschaft sind möglich.

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Stiftung der deutschen Wirtschaft

Das Stipendium der Stiftung der deutschen Wirtschaft möchte besonders leistungsfähige Promovierende aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen dabei unterstützen, ihren Gemeinsinn und ihre unternehmerische Grundhaltung zu entwickeln. Ziel ist es, den Fach- und Führungskräftenachwuchs und die Gründungskultur zu fördern.

Höhe der Förderung: Der Betrag der finanziellen Förderung hängt vom Einkommen ab und beträgt maximal 1.350 € pro Monat. Zusätzlich wird eine einkommensunabhängige Forschungskostenpauschale von 100 € pro Monat gewährt. Die maximale Förderungsdauer beträgt 3 Jahre.

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Statt dem Stipendium lieber arbeiten?

Nicht alle Förderungsprogramme erlauben eine zusätzliche Arbeit. Wenn du während deiner Promotion lieber praktische Erfahrungen sammeln willst oder kein passendes Stipendium gefunden hast, findest du hier die richtigen Jobs.

→ Alle Jobs im Überblick

Stipendien nach Bundesländern & Universitäten

Elsa-Neumann-Stipendien für Promovierende (Berlin)

Während Stipendien oftmals nur für Dissertationen im Anfangsstadium vergeben werden, ist im Rahmen der Elsa-Neumann-Stipendien auch eine Förderung für weit fortgeschrittene Dissertationen an einer Berliner Hochschule möglich. Voraussetzung ist eine weit über dem Durchschnitt liegende akademische Leistung sowie die Leistung eines wichtigen Beitrags zur Forschung mithilfe des Studienprojekts.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat sowie eine Sachkostenpauschale von 100 € im Monat. Die Förderungszeit beträgt maximal 3 Jahre.

 

Marianne-Plehn-Programm (Bayern)

Bei einer Promotion an einer bayrischen Hochschule kannst du durch das Marianne-Plehn-Programm unterstützt werden. Voraussetzung ist, dass du ein Promotionsstipendium der Studienstiftung erhalten hast. Das Programm fördert eine zusätzliche Viertelstelle nach TV-L E13 (im Bereich €4.074 - €5.873) und muss spätestens 12 Monate nach Antritt der Promotionsförderung der Studienstiftung beantragt werden. Voraussetzung sind weit überdurchschnittliche akademische Leistungen.

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KKGS-Stiftung (Berlin)

Die KKGS-Stiftung ist etwas für geborene Berliner:innen (und alle, die seit mindestens 8 Jahren in der Hauptstadt leben). Das Promotionsstipendium ist für maximal zweieinhalb Jahre ausgeschrieben und wird an Promovierende mit überdurchschnittlichen Leistungen vergeben. Zum Betrag der finanziellen Förderung wird auf der Webseite keine Angabe gemacht.

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Promotionsstipendium der Universität Potsdam

Planst du eine Promotion an der Universität Potsdam oder bist du bereits mitten in deinem Vorhaben, kannst du dich auf das Stipendium der Universität bewerben. Es existiert sowohl ein Vollzeitstipendium für bis zu 3 Jahre als auch ein Abschlussstipendium für Dissertationen im Endstadium, das bis zu sechs Monate lang in Anspruch genommen werden kann.

Höhe der Förderung: 1.100 € im Monat

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Promotionsstipendium der Universität Hamburg

Die Universität Hamburg fördert ihre Promovierenden mit einem Stipendium, welches zweimal pro Jahr vergeben wird. Voraussetzung für die Berücksichtigung ist ein überdurchschnittlicher Hochschulabschluss. Es wird sowohl ein Grundstipendium als auch ein Abschlussstipendium angeboten.

Höhe der Förderung: 1.200 € im Monat bei einer Förderungszeit von einem Jahr, welche für ein Grundstipendium auf maximal zwei Jahre verlängert werden kann. Eine Nebentätigkeit von vier Wochenstunden ist gestattet.

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Bogislaw-Stipendium (Universität Greifswald)

Für Studierende der Universität Greifswald lohnt sich eine Bewerbung auf das universitäre Stipendium – ein überdurchschnittlicher Hochschulabschluss wird vorausgesetzt. Das Forschungsvorhaben soll „einen wichtigen Beitrag zur Forschung oder einen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft des Landes erwarten lassen.“

Höhe der Förderung: 1.200 € im Monat bei einer Förderungszeit von maximal zwei Jahren.

 

Landesgraduiertenförderung (Saarland)

Promovierst du an einer saarländischen Hochschule, dann ist diese Förderung für dich besonders interessant. Voraussetzung für ein Stipendium der Landesgraduiertenförderung ist die Leistung eines wichtigen Beitrags zur Forschung mit deinem Vorhaben. Neben der finanziellen Förderung erhältst du auch weitere Unterstützung bei Sach- und Reisekosten und wirst Mitglied eines Vernetzungs- und Weiterbildungsprogramms. 

Höhe der Förderung: In der Regel 1.000 € pro Monat. Die Förderdauer beträgt für das Grundstipendium zwei Jahre, für das Abschlussstipendium ein Jahr und für sonstige Stipendien maximal sechs Monate.

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Graduiertenförderung (Sachsen)

Sachsen aufgepasst: Für eine Promotion an einer sächsischen Hochschule bietet sich die Graduiertenförderung Sachsen an, welche ein Stipendium an Doktorand:innen mit einem überdurchschnittlichen Abschluss ihres berufsqualifizierenden Studiums vorweisen können. Kriterien sind außerdem die Qualität des Promotionsvorhabens sowie die Einhaltung der Regelstudienzeit.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat bei einer Förderungszeit von bis zu drei Jahren, welche auf maximal vier Jahre verlängert werden kann.

 

Graduiertenförderung (Sachsen-Anhalt)

Für Promovierende mit weit überdurchschnittlichen Studien und Prüfungsleistungen und einer besonderen Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit ist die Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt eine gute Möglichkeit, sich bei der die Dissertation unterstützen zu lassen.

Höhe der Förderung: 1.100 € im Monat bei einer Förderungszeit von bis zu drei Jahren.

 

Graduiertenförderung (CAU Kiel)

Planst du deine Promotion an der CAU Kiel, dann lohnt ein Blick auf die Graduiertenförderung der Universität, die mit einem Stipendium ihre Student:innen bei der Dissertation unterstützt.

Höhe der Förderung: 1.350 € im Monat bei einer Förderungszeit von einem Jahr, welche anschließend auf zwei Jahre verlängert werden kann.

Es gibt so viele Stipendien für Promovierende in Deutschland, dass sicherlich auch für dich etwas dabei ist. Wir hoffen, dass dir unsere Übersicht bei der Entscheidung weitergeholfen hat und dass du eine Stiftung gefunden hast, die zu deinem Vorhaben passt. Wenn du noch Zweifel hast, ob du dich wirklich bewerben sollst, dann stellen wir dir die obligatorische Frage: Was hast du denn zu verlieren? Viel Erfolg mit deiner Bewerbung!

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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.