Jura - Optionen ohne 2. Staatsexamen

Als Jurist:in arbeiten ohne 2. Staatsexamen

Was kann man als Diplomjurist:in machen?

Du hast keine Lust mehr auf Prüfungsstress und fragst Dich nun, ob Du das zweite Staatsexamen überhaupt brauchst? Oder Du hast allem Ehrgeiz zum Trotz das zweite Staatsexamen nicht bestanden? Dann bist Du hier genau richtig. Welche Optionen Du hast, um als Diplomjurist:in beruflich durchzustarten, erfährst Du in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch als Diplomjurist:in, also Jurist:in ohne zweites Staatsexamen, stehen Dir viele Möglichkeiten einer juristischen Karriere offen.
  • Denkbar sind unter anderem Positionen im öffentlichen Dienst – etwa in der Verwaltung oder bei der Polizei.
  • Auch in der freien Wirtschaft, zum Beispiel bei Versicherungsgesellschaften, Unternehmensberatungen oder Wirtschaftsprüfern, sind Diplomjurist:innen gefragt.
  • Neben dem direkten Berufseinstieg kannst Du auch mit einem Studium oder einer Ausbildung an Dein erstes Staatsexamen anknüpfen.

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Wann ist das zweite juristische Staatsexamen Pflicht?

Beim zweiten Staatsexamen spricht man nicht umsonst auch von der Befähigung zum Richteramt – um Richter:in werden zu können, musst Du die zweite Staatsprüfung ablegen. Aber auch andere "klassische" Berufe als Anwalt oder Anwältin, darunter etwa in der Staatsanwaltschaft, sind Volljurist:innen vorbehalten.

Welche Optionen gibt es ohne zweites Staatsexamen?

Die gängisten Tätigkeiten sind ohne bestandene zweite Staatsprüfung also ausgeschlossen. Es gibt aber noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um beruflich Fuß zu fassen – sowohl innerhalb des juristischen Bereiches als auch außerhalb.

1. Option: Ohne zweites Staatsexamen in den öffentlichen Dienst einsteigen

Im öffentlichen gehobenen Dienst gibt es einige Stellen, die häufig mit Diplomjurist:innen besetzt werden. In der Verwaltung und vor allem in Arbeits- und Ordnungsämtern werden händeringend gute Jurist:innen gesucht, von denen keine Fähigkeit bzw. Berechtigung erwartet wird, vor Gericht auftreten zu können. Je nach Vorkenntnissen sind also Positionen in Jobcentern oder im Polizeiapparat denkbar.

Ein Nachteil bringt die Arbeit als Diplomjurist:in im öffentlichen Dienst aber mit sich: ohne zweites Staatsexamen sind die Aufstiegschancen oft begrenzt.

Als Jurist:in in den öffentlichen Dienst

Welche Möglichkeiten Du generell hast, um im öffentlichen Dienst Karriere zu machen, erfährst Du in diesem Beitrag:

→ 6 Wege in den öffentlichen Dienst

2. Option: Als Diplomjurist:in in die freie Wirtschaft gehen

In der freien Wirtschaft sind Stellen als Sachbearbeiten in Versicherungsgesellschaften denkbar, auch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Unternehmensberatungen suchen regelmäßig nach Quereinsteigern und Talenten. In internen Rechtsabteilungen von vor allem größeren Unternehmen werden ebenfalls keine Anwält:innen im klassischen Sinne als Vertreter vor Gericht benötigt, sondern vielmehr Spezialisten auf ihrem Gebiet.

Hast Du schon im Studium passende Schwerpunkte gesetzt, Praktika und Fortbildungen absolviert, kannst Du als Diplomjurist:in sogar Volljurist:innen ausstechen. 

Was verdienen Diplomjurist:innen?

Mit welchem Verdienst Du rechnen kannst, wenn Du nach dem ersten Staatsexamen als Diplomjurist:in Karriere machst, erfährst Du auf dieser Seite:

Gehalt als Diplomjurist:in

Aktuelle Jobs, für die Du kein zweites Staatsexamen brauchst:

3. Option: Jobperspektiven mit einem Studium erweitern

Statt direkt als Diplomjurist:in in den Beruf einzusteigen kannst Du auch ein aufbauendes Studium absolvieren – sofern Du noch Zeit und Lust zum Studieren hast.

Ein Master, unter Umständen auch berufsbegleitend, kann Dir neue Möglichkeiten eröffnen. So bieten einige Universitäten und Hochschulen spezielle wirtschaftsnahe Studiengänge an oder kombinieren Sprachwissenschaften mit Jura. Kombinierst Du beispielsweise Jura, Wirtschaft und eine seltene Fremdsprache mit Grundkenntnissen des dort herrschenden Rechts, bietest Du auch ohne zweites Staatsexamen ein besonders attraktives Profil für Arbeitgeber, die in dieser Nische aktiv sind.

Eine Alternative sind außerdem Studiengänge im Ausland, wie beispielsweise der LL.M, der auf das erste Staatsexamen aufbaut.

 

4. Option: Berufseinstieg und Studium kombinieren

Gerade durch die heutigen Möglichkeiten, sich auch nebenberuflich weiterzubilden, ist ein Umweg über einen Job zum ursprünglich angepeilten Ziel durchaus möglich und sollte niemals als Scheitern angesehen werden. Besonders in der freien Wirtschaft bietet sich häufig die Möglichkeit, bei guten Arbeitsleistungen noch ein Studium nebenher zu absolvieren, bei dem häufig sogar Kosten vom Arbeitgeber übernommen werden.

Wer sich gegen eine weitere universitäre Laufbahn entscheidet, der kann auch Ausbildungen zu verwandten Berufen ergreifen.

5. Option: Eine Aus- oder Weiterbildung absolvieren

Neben der universitären Laufbahn kommt auch eine Ausbildung in einem an Jura angrenzenden Bereich infrage – zum Beispiel als Steuerberater:in oder Rechtsanwaltsfachangestellte(r). 

Tipp: Ausbildungsplätze und spannende Jobs im Rechtswesen findest Du auch auf unserer Partnerseite LegalSupport.

Fazit: Auch ohne zweites Staatsexamen stehen Dir viele Türen offen

Ohne zweites Staatsexamen kannst Du zwar nicht die "klassischen" Wege im Rechtswesen einschlagen – Du kannst aber auch als Diplomjurist:in Karriere machen.

Entscheidest Du Dich für eine juristische Laufbahn ohne zweites Staatsexamen, solltest Du jedoch umso mehr auf eine Schärfung Deines Bewerberprofils achten. Mit der Auswahl passender Schwerpunkte im Studium, Praktika und vielleicht auch einem aufbauenden Studium vergrößerst Du Deine Jobchancen auch und vor allem in Nischen.

Kurzum: Chancen gibt es weiterhin viele, Du musst Sie nur ergreifen!