3 sehr gute Fakultäten für Juristen - Karriere-Magazin TalentRocket

Verfasst von Finn Holzky

Top 3 Jura-Fakultäten in Deutschland

An diesen Universitäten studiert es sich besonders gut

Universitätsrankings erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit und insbesondere im Ausland sind Elite-Universitäten gefragter denn je. Ein Abschluss an einer solchen kann – fast unabhängig von der Note – von keinem noch so guten Abschluss an einer weniger elitären Hochschule in den Schatten gestellt werden.

In Deutschland ist dieses Schubladendenken bezüglich Universitäten glücklicherweise nicht so ausgeprägt: Ein guter Abschluss von einer kleineren, weniger bedeutenden Universität ist in der Regel wertvoller als der deutlich schlechtere von einer großen Universität.

Nichtsdestotrotz gibt es auch in Deutschland Unterschiede zwischen den einzelnen Hochschulen und für diejenigen, denen die Wahl zwischen ihnen offensteht, spielt die Frage „Welche ist die beste“ natürlich auch hierzulande eine entsprechend große Rolle.

Nun gibt es eigentlich genügend Rankings bezüglich einheimischer juristischer Fakultäten, die auch in regelmäßigen Abständen in dieser Rubrik veröffentlicht werden. Ein simpler Verweis auf deren Auswertung ist aber natürlich weder Sinn dieses Artikels, noch wäre er überhaupt zielführend. Dem regelmäßigen Leser fällt sicherlich auf, dass diese zwar häufig die gleichen Fakultäten aufzählen, deren Reihenfolge aber durchaus variiert bzw. einige sogar verschwinden und andere neu auftauchen.

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Ändern sich also jedes Jahr wirklich die Fakultäten so entscheidend?

Wohl kaum. Vielmehr sind es die Faktoren, die für die Rankings entscheidend sind und die für anhaltende Bewegung in der Reihenfolge sorgen. Die Anzahl der Veröffentlichungen von Professoren, um nur ein Beispiel zu nennen, ist natürlich jedes Jahr unterschiedlich.

Gleiches gilt für die subjektive Bewertung der eigenen Studenten. In einigen Semestern werden fast doppelt so viele Studenten aufgenommen wie in vorherigen. Dass sich dies auf die Zufriedenheit bezüglich Lehrmaterialien und Qualität der Universitätsangebote auswirkt, liegt auf der Hand.

Es bedarf also nicht einer Einzelbetrachtung der Qualitäten einer Universität, sondern einer langfristigen Bewertung, die kurzfristige Schwankungen ausblendet.

Um dies seriös anzugehen, müssen wir uns zunächst von einer Wunschvorstellung verabschieden: Es wird kein Ranking á la „erstbeste, zweitbeste und drittbeste Fakultät“ geben können. In Deutschland gibt es eben kein Harvard wie in den USA oder ein Oxford in Großbritannien.

Zweimal sticht der Süden hervor!

Dennoch gibt es zwei Universitäten, die hier genannt werden müssen. Zum Einen ist das die LMU München, deren juristische Fakultät in Rankings regelmäßig von ganz oben grüßt, mindestens aber aus der Top 10 nicht wegzudenken ist.

Zum Anderen ist das die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die ebenfalls immer oben mit dabei ist in Rankings und die vor allem im Ausland einen exzellenten Ruf genießt und dort – noch mehr als im Inland – an dem Status einer Elite Universität kratzt.

So ist es auch wenig überraschend, dass die Universität Heidelberg mit Platz 24 im renommierten QS World University Ranking – Law – die bestgerankteste deutsche Universität war. Die LMU München ihrerseits gewinnt mit fast erschreckender Regelmäßigkeit die deutschen Unirankings der Wirtschaftswoche und der Zeit. Alleine in den Jahren 2011 – 2015 gewann die Universität aus München sechsmal die Auszeichnung beste Jura Fakultät Deutschlands.

Im Vergleich hierzu steht die Universität Heidelberg mit mehreren zweiten und dritten Plätzen aber auch einem überraschenden 14. Platz, wenn auch auf hohem Niveau, deutlich schlechter dar. Beide Universitäten punkten dabei insbesondere mit den guten Studienvoraussetzungen und Studienbedingungen, einem guten Lehrenden-Studierenden-Verhältnis und besonders hervorgehobenen guten Lernbedingungen und einer ausgesprochen guten Atmosphäre.

Gleichzeitig sind die beiden top Studienstandorte abgesehen von ihrer Lokalisierung im Süden auch Kontrastprogramme zueinander. Ist Heidelberg eher eine klassische Studentenstadt und idyllisch angelegt, etwas abseits vom Trubel, ist München eine Weltmetropole, in der die Wirtschaft pulsiert und Großkonzerne und Kanzleien Tür an Tür stehen.

Beides hat mit Sicherheit seine Vorteile, persönliche Präferenzen werden bei der Wahl zwischen den beiden so eng beieinander liegenden Universitäten sowieso die Entscheidung ausmachen müssen. Für diejenigen, die eine wissenschaftliche Hochschulkarriere anstreben, könnte zumindest in den Grenzen des eigenen Landes die LMU die bessere Wahl sein.

Die Forschungsreputation der LMU gilt unter Juristen als die größte in der Bundesrepublik. Wer sich wiederum auf internationales Recht spezialisieren möchte, der sollte aufgrund der hohen Reputation der Universität Heidelberg über ein Studium hier nachdenken.

Wobei ein späterer Wechsel natürlich immer noch eine Möglichkeit ist. Beide Universitäten nehmen sich auch im Bezug auf die angebotenen Schwerpunkte kaum etwas. München bietet neun Schwerpunktbereiche, Heidelberg bietet 10. Lediglich die Noten fallen ein wenig auseinander: Vergibt die LMU im Schnitt nur 8,7 Punkte, gibt es in Heidelberg durchschnittlich ganze 9,94 Punkte. Dafür gelten sowohl das bayerische, als auch das baden-württembergische Staatsexamen als überdurchschnittlich schwierig.

Die LMU München ihrerseits gewinnt mit fast erschreckender Regelmäßigkeit die deutschen Unirankings der Wirtschaftswoche und der Zeit.

Und welche ist die dritte Fakultät?

Während die ersten beiden Fakultäten wohl relativ unumstritten zu den besten Deutschlands gehören, fällt die Nennung einer dritten deutlich schwerer. Nicht weil es keine potentiellen Kandidaten gäbe (höchstwahrscheinlich gäbe es sogar nicht minder sinnvolle Gründe auch eine andere Fakultät vor einer der beiden bereits genannten zu ranken), doch an dieser Stelle wirklich zu differenzieren, ist nicht einfach.

Auf jeden Fall zu nennen ist die Bucerius Law School Hamburg, denn sie genießt die vielleicht höchste Wertschätzung bei Arbeitgebern. Jedenfalls sind ihre Abgänger in der Regel bereits bestens mit der Wirtschaft vernetzt und haben selten Probleme mit dem Berufseinstieg. Dafür zahlt man an der privaten Hochschule aber auch einen sehr hohen Preis und ist mit den dort anstehenden Trimestern stark ausgelastet.

Darüber hinaus kann hier die Zulassung nicht über ein gutes Abitur garantiert werden, da eigene Auswahlkriterien angesetzt werden. Insofern spielt die Bucerius Law School eigentlich nicht in der gleichen Liga bzw. nicht unter den gleichen Voraussetzungen mit. Eine Top Universität ist sie aber auf jeden Fall.

Ebenfalls zu nennen ist die Universität Bayreuth, die teilweise sogar als „Harvard in Oberfranken“ bezeichnet wird. Auch die Universität Heidelberg kann immer wieder überzeugen. Nicht zuletzt darf die FU Berlin unerwähnt bleiben, die durch die Bekanntheit der deutschen Hauptstadt punktet und nebenbei auch regelmäßig gute bis sehr gute Ergebnisse in Rankings erzielt.

Gleiches gilt für die Universitäten der Metropolen Köln und Frankfurt am Main. Auch hier sind Studierende überdurchschnittlich zufrieden und insbesondere die Universität Köln wartet mit einem besonders großen Schwerpunktbereich-Angebot auf. Frankfurt hat wiederum als Finanzmetropole neben der guten Universität einen Standortvorteil wie keine andere Fakultät in Deutschland.


Es bleibt bei dem Ergebnis: Die LMU München und die HU Berlin stehen ein wenig über dem Rest, dahinter haben mehrere Fakultäten berechtigte Ansprüche und ihre individuellen Vor- und Nachteile. In Deutschland spielt die Universität wie bereits erläutert sowieso keine allzu große Rolle, für Bewerbungen gerade im Ausland sind die genannten Universitäten allesamt eine gute Wahl. Doch auch andere Fakultäten könnten genau die richtigen sein, wenn denn alles andere passt. Am Ende stehen in Deutschland zwischen den Universitäten auch immer die individuellen Faktoren an erster Stelle - und das ist im Endeffekt viel wichtiger als ein guter Ruf.

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