2. „Also ein Jurastudium, das wäre mir ja viel zu trocken!“
Ja es stimmt, der durchschnittliche Jurastudent betreibt keine Forschungen im Labor oder in Wald und Wiesen und er führt auch selten statistische Experimente auf dem Campus durch. Aber nein, Jura ist kein trockenes Studienfach!
Wie bereits erwähnt lernen wir weder stundenlang auswendig, noch hangeln wir uns durch endlose Theorien, wie es manch anderer Student tun muss. Wir lernen im Jurastudium zum Großteil mit Fällen, behandeln aktuelle Probleme der Justiz und des Staates und beschäftigen uns sogar mit abstrakten Themen wie Rechtsethik oder der Grundausrichtung unseres Staates in Europa. Man wird zwar am Schreibtisch nicht nass, trocken ist aber nun wirklich was anderes, wenn man interessiert ist.
3. „Jurastudenten sind alle konservativ, haben reiche Juristen als Eltern und sind arrogant.“
Nö. Das stimmt einfach nicht. Natürlich kommt kein Klischee von irgendwo und an der juristischen Fakultät werden wahrscheinlich mehr Bootsschuhe als auf Booten getragen, wer sich aber mal genauer umsieht, der stößt im Jurastudium schon auf den ersten Blick auf ganz verschiedene Typen!
Und gerade diejenigen, die sich aus moralischen und ähnlichen Gründen für die Juristerei entschieden haben, werden diesem Satz ganz besonders widersprechen. Denn den Studenten, der sich für die Umwelt einsetzen möchte, gibt es nicht nur bei „How I met your mother“ und Frauenrechtler und -rechtlerinnen laufen ebenfalls selten in Segelschuhen und Wachsjacke über den Campus.
4. „Nach dem Jurastudium wird man entweder reich oder Taxifahrer!“
Je nachdem, wie einem die Klausuren so von der Hand gehen, muss man sagen: leider oder zum Glück stimmt auch das nicht. Der Prozentsatz der Juristen, die mit einer Karriere in Jura so richtig reich werden ist ziemlich überschaubar.
Denn ja, es gibt die Anwälte, die nach dem Jurastudium in einer Großkanzlei Partner werden und gigantische Summen verdienen, wie wir es in den amerikanischen Serien sehen. Darüber werden aber eben auch nur Serien gedreht, weil es etwas besonderes ist.
Gleichzeitig liegt es auf der Hand, dass nicht jeder, der nicht im Geld schwimmt, direkt Taxifahrer werden muss. Es gibt auch „normale“ Anwälte (wer hätte das gedacht), Verwaltungsangestellte, Notare und Richter, die nicht am BGH oder dem Verfassungsgericht sitzen. Und die arbeiten genauso hart für ein vernünftiges Gehalt wie andere auch.