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Jurastudium: 5 Irrtümer über den Studiengang

Welche Klischees nicht auf das Jurastudium zutreffen

Jeder kennt sie und jeder musste sie sich schon einmal anhören: Vorurteile über Jurist:innen und das Jurastudium an sich. Doch nicht nur das, auch wir selber hatten vielleicht andere Vorstellungen und Erwartungen an das Studium. Wir haben für euch eine kleine Auswahl an Mythen und Irrtümern über das Jurastudium zusammengestellt!

1. „Jurastudium? Da muss man doch nur auswendig lernen!“

Der Klassiker schlechthin. Dicht gefolgt von der Frage, ob man eigentlich alle Paragraphen auswendig kann. Für Interessierte erst einmal zur Beruhigung: Nein, man muss im Jurastudium nicht nur auswendig lernen und bei den Paragraphen brauchst du nur zu wissen wo das Entscheidende steht, denn die lernt man auf gar keinen Fall auswendig!

Für Student:innen und damit die Betroffenen dieser geistreichen Fragen empfehlen wir tatsächlich das Auswendiglernen eines einzigen Paragraphen, um den dann immer sofort zu zitieren zu können, um zu zeigen was für ein hervorragender Auswendiglerner und angehende:r Jurist:in man doch ist! 

2. „Also ein Jurastudium, das wäre mir ja viel zu trocken!“

Ja es stimmt, durchschnittliche Jurastudent:innen betreiben keine Forschungen im Labor oder in Wald und Wiesen und führen auch selten statistische Experimente auf dem Campus durch. Aber nein, Jura ist kein trockenes Studienfach!

Wie bereits erwähnt lernen wir weder stundenlang auswendig, noch hangeln wir uns durch endlose Theorien, wie es manch anderer Student tun muss. Wir lernen im Jurastudium zum Großteil mit Fällen, behandeln aktuelle Probleme der Justiz und des Staates und beschäftigen uns sogar mit abstrakten Themen wie Rechtsethik oder der Grundausrichtung unseres Staates in Europa. Man wird zwar am Schreibtisch nicht nass, trocken ist aber nun wirklich was anderes, wenn man interessiert ist.

3. „Jurastudent:innen sind alle konservativ, haben reiche Juristen als Eltern und sind arrogant.“

Nö. Das stimmt einfach nicht. Natürlich kommt kein Klischee von irgendwo und an der juristischen Fakultät werden wahrscheinlich mehr Bootsschuhe als auf Booten getragen, wer sich aber mal genauer umsieht, der stößt im Jurastudium schon auf den ersten Blick auf ganz verschiedene Typen!

Und gerade diejenigen, die sich aus moralischen und ähnlichen Gründen für die Juristerei entschieden haben, werden diesem Satz ganz besonders widersprechen. Denn Student:innen, der sich für die Umwelt einsetzen möchte, gibt es nicht nur bei „How I met your mother“ und Frauenrechtlerr:innen laufen ebenfalls selten in Segelschuhen und Wachsjacke über den Campus.

4. „Nach dem Jurastudium wird man entweder reich oder Taxifahrer!“

Je nachdem, wie einem die Klausuren so von der Hand gehen, muss man sagen: leider oder zum Glück stimmt auch das nicht. Der Prozentsatz der Jurist:innen, die mit einer Karriere in Jura so richtig reich werden ist ziemlich überschaubar.

Denn ja, es gibt Anwält:innen, die nach dem Jurastudium in einer Großkanzlei Partner werden und gigantische Summen verdienen, wie wir es in den amerikanischen Serien sehen. Darüber werden aber eben auch nur Serien gedreht, weil es etwas besonderes ist.

Gleichzeitig liegt es auf der Hand, dass nicht jeder, der nicht im Geld schwimmt, direkt Taxifahrer werden muss. Es gibt auch „normale“ Anwält:innen (wer hätte das gedacht), Verwaltungsangestellte, Notar:innen und Richter:innen, die nicht am BGH oder dem Verfassungsgericht sitzen. Und die arbeiten genauso hart für ein vernünftiges Gehalt wie andere auch.

5. „Jura kann man nur als Workaholic studieren, weil man im Jurastudium immer lernen und später den ganzen Tag arbeiten muss!“

Naaaajaaaa.... Jura ist nicht einfach und man muss viel tun. Das kann man so stehen lassen. Aber wenn man ganz ehrlich ist, das gilt nicht nur für uns Jurastudent:innen. Beim Vergleich mit anderen Student:innen kommen wir gar nicht so schlecht weg. Im Grunde genommen haben Jurastudent:innen ganz normale, relativ großzügige Semesterferien, in denen man zwar eine Hausarbeit schreiben muss, Zeit bleibt dennoch trotz Jurastudium.

Dazu kommt noch, dass wir aufgrund des Staatsexamens nicht ganz so viel Druck haben wie viele Bachelor- und Masterstudenten. Hat man nämlich einmal die Hürde der Zwischenprüfung geschafft, gibt es bis zum Examen erstmal keine „Bestehen oder Raus“ - Klausuren. Bei den Examen selber kommt es dafür dann knüppeldicke.

Trotzdem kann man ehrlicherweise zugeben, dass auch andere hart arbeiten müssen und das Jurastudium nicht nur für unermüdliche Büffler und Bürohengste sein muss! Die verschiedenen Erfahrungen durch Praktika zeigen auch: es wird gearbeitet, Büroarbeit ist nun aber auch nicht das Schlimmste auf der Welt...
 

Du kennst noch weitere Klischees über das Jurastudium oder musst uns widersprechen? Dann lass es uns wissen! 

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